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Schloss Eggenberg – ein Barockschloss im Zeichen der Astronomie

Als größte und bedeutendste barocke Schlossanlage der Steiermark ist Schloss Eggenberg immer einen Besuch wert. Im Westen der Landeshauptstadt Graz präsentiert sich das Schloss eingebettet in ein idyllisches Landschaftsbild und liegt am Fuß des Plabutsch. Nicht nur das Schloss selbst ist eine Sehenswürdigkeit, sondern es beherbergt auch jede Menge sehenswertes, sodass ein Besuch von Schloss Eggenberg im Grund zu wenig ist, um die herrlichen Details der Anlage für sich zu erschließen.

Die Entstehung von Schloss Eggenberg

Als Teil des UNESCO-Welterbe Stadt Graz-historisches Zentrum weißt der einstige Stammsitz des Adelsgeschlechts Eggenberg zahlreiche Besonderheiten auf. In den Besitz der Familie ging das Areal zwischen 1460 und 1463 über. Heute zeigt sich das Schloss im einheitlichen Stil des 17. Jahrhunderts, wobei große Teile der Bausubstanz aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit stammen. Im Auftrag von Fürst Hans Ulrich von Eggenberg plante der Architekt Giovanni Pietro de Pomis die Anlage als Allegorie des Universums. So wurde das Schloss zu einem exakt berechneten Kosmos, der bis heute seine Besucher begeistert.

Einzigartige Räumlichkeiten die begeistern

Die 24 Prunkräume des Schlosses sind bis heute mit ihrer Originalausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhunderts erhalten. Sie zählen zu den bedeutendsten historischen Innenräumen Österreichs. Als Höhepunkt der Prunkräume zählt der Planetensaal, de im Jahr 1685 fertiggestellt wurde und mit dem Gemäldezyklus des Hofmalers Hans Adam Weissenkircher geschmückt ist. Der Maler brachte seine astrologischen und hermetischen Vorstellungen, die Familienmythologie und die Zahlensymbolik in seine Werke ein. Letztlich entstand ein beeindruckendes Raumkunstwerk mit faszinierenden Details. Wer durch die Prunkräume schlendert, sollte sich unbedingt Zeit nehmen, die umfangreichen Deckengemälde genauer zu studieren, denn diese bilden das Weltgeschehen ab. Insgesamt finden sich in den Räumlichkeiten über 500 in Stuck gerahmte Deckengemälde.

Ein weiteres Highlight sind die Parade- und Gesellschaftszimmer der fürstlichen Suiten, denn diese geben Einblicke in die Lebensweise der letzten Fürstin von Eggenberg und ihres Gatten. In eine etwas andere Welt können Besucher im indischen Kabinett eintauchen, denn auch auf Schloss Eggenberg kam im 18. Jahrhundert der europaweite Trend indische und chinesische Kostbarkeiten zu besitzen und Räume im asiatischen Stil zu gestalten. Die Prunkräume des Schlosses wurden das gesamte 19. Jahrhundert nicht bewohnt, sodass auch keine technische Aufrüstung stattfand und weder Heizung noch Elektrizität Einzug hielten. So bietet Schloss Eggenberg als eines der letzten barocken Anwesen die Möglichkeit, die Räume bei Kerzenschein zu erkunden und so den barocken Zauber zu genießen, wie ihn einst die Schlossbewohner genossen haben.

Der Schlosspark und die Gartenanlagen

Schlosspark im Herbst

Die Außenanlage von Schloss Eggenberg in Graz gilt als besonders reizvoll. Zwar sind vom barocken Formalgarten nur wenige Spuren erhalten geblieben, aber der heute weitläufige Landschaftspark zählt mit seinem alten Baumbestand zu den kostbarsten Gartendenkmälern Österreichs. Im Norden der Anlage lockt heute der Planetengarten, der von Helga Maira Tornquist neu gestaltet wurde, da eine Rekonstruktion nicht mehr möglich war. Unweit davon findet sich im Nordwesten des Schlossgartens das im Jahr 2009 eröffnete Archäologiemuseum. Eine der Sehenswürdigkeiten des Museums ist der Kultwagen von Strettweg, der aus der Hallstattzeit stammte. Doch in der Parkanlage finden sich auch das Herrschaftsgartel, welches im Jahr 1848 gestaltet wurde, und der Süd-Pavillon, der einst als Schießstattgebäude diente und ab 1860 als Sommerwohnung umgebaut wurde. Damals wie heute ist der historische Rosengarten und der Rosenhügel ein Anziehungspunkt. Der Park gilt jedoch nicht nur als Sehenswürdigkeit und beliebtes Ausflugsziel für Familien in der Stadt Graz, sondern ist auch Europaschutzgebiet, sodass die hier ansässige Flora und Fauna unter besonderem Schutz stehen.

Wissenswerte Fakten rund um die Sehenswürdigkeit Schloss Eggenberg in Graz

Auch die Zeitrechnung findet sich in den Räumen des Grazer Schlosses wieder. So finden sich auf jedem Stückwerk 31 Räume und insgesamt 365 Fenster. Die 24 Prunkräume präsentieren sich mit 60 Fenstern und 52 Türen. Zudem spielen bei der Gestaltung des Schlosses die Tierkreiszeichen, die Himmelskörper der Wochentage, die römischen Götter und vieles mehr eine wichtige Rolle. Sowohl das Schloss als auch die Parkanlage verschmelzen zu einer großen Sehenswürdigkeit und bis heute begeistert das Schloss mit seiner einzigartigen Aufteilung, die dazu führt, dass Graz seinen eigenen kleinen Kosmos erhielt und somit eine einzigartige Sehenswürdigkeit.

Im Rahmen der ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ war das Schloss Eggenberg neben der Bärenschützklamm und den Giglacher Seen eine Nominierung für den Vertreter der Steiermark.

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